Zusammen interreligiös in Treptow-Köpenick 2024

Zusammen interreligiös in Treptow-Köpenick

Seit 2021 unterstützt die Kommunale Ökumene Menschen unterschiedlicher Weltanschauungen und religiöser Hintergründe, die miteinander ins Gespräch kommen möchten. Zusammen wollen wir Gemeinsamkeiten aufzeigen, Vorurteile abbauen und Raum für Dialoge über gemeinschaftliches Leben in einer weltanschaulich pluralen Gesellschaft schaffen.

Das Projekt wird weiterhin in Zusammenarbeit mit den altbekannten und  neuen Kooperationspartnern durchgeführt. In diesem Zusammenhang heißen wir dieses Jahr die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) Berlin-Oberschöneweide als neuen Kooperationspartner herzlich willkommen.

Dieses Jahr wird es weiterhin ein monatliches Treffen mit unseren Projekt- sowie Netzwerkpartnern geben. Das Treffen richtet sich an alle Interessierten, die sich sowohl mit den interreligiösen als auch mit den interkulturellen Kompetenzen befassen und sich dafür einsetzen. Wir möchten miteinander in den Dialog kommen. Dabei wollen wir Wissen erwerben, über die eigene und die anderen Religionen sprechen, Weltanschauungen, Kulturen wahrnehmen, Vielfalt entdecken, Gemeinsamkeiten erkennen und lernen, die Unterschiede zu tolerieren.

Um diesem Ziel näher zu kommen, wurde im letzten Jahr ein Set aus drei unterschiedlichen Kartenspielen mit den Teilnehmenden zusammen entwickelt. Die Ideen wurden illustriert und die Portotypen der Spiele sind vorhanden. So können wir den Dialog spielerisch gestalten. in diesem Jahr werden bei den monatlichen Treffen die Spiele ausprobiert und mit euch zusammen weiterentwickelt. Dazu wird an dem 4. Spiel weitergearbeitet. Im Laufe des Projekts wird ein Spieleköfferchen zum Ausleihen entstehen. Eine eigene Seite zu den Spielen mit Infos und Bilder ist im Moment in Arbeit.

Um mehr Interessenten zu erreichen, bemühen wir uns um Abwechslung bei den Orten für unsere Treffen. Die genauen Orte und Uhrzeiten werden zeitnah auf allen bekannten Kanälen und auf dieser Seite unter Veranstaltungen und Aktionen bekannt gegeben.

Als einer der wichtigsten Aktionen wird im letzten Jahr neu initiierte Veranstaltungsreihe „Woche der Religionen“ wieder stattfinden. Den Termin finden Sie unter Veranstaltungen und Aktionen.

Die Projektkoordination für dieses Projekt endet im Dezember 2024.

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Zu den in Berlin meistgefeierten Feiertagen haben wir Postkarten gemacht, die Sie hier finden können: Feste und Feiertage

Monatliches Treffen

Wir laden euch ganz herzlich zu unserem nächsten monatlichen Treffen. Dies Mal widmen wir uns dem jüdischen Monat Nissan. Wir lernen und diskutieren gemeinsam. Anschließend ist jeder zu einem gemütlichen Beisammensein mit leckerem Essen willkommen.

Veranstaltungsreihe „Woche der Religionen“

Die Kommunale Ökumene, unter der Projektleitung von Uyanga Baldorj vom Projekt „Zusammen interreligiös in Treptow-Köpenick“, hat in Zusammenarbeit mit Pfarrerin Maike Schöfer von der Verklärungskirche in Adlershof, Felicitas Höck vom Projekt „Welcome!“ vom SozDia und dem Kirchenkreis Berlin Süd-Ost die „Woche der Religionen“ ins Leben gerufen. Die erste „Woche der Religionen“ fand vom 14.11 bis 19.11.2023 mit vielen spanenden Angeboten statt. Dieses Jahr wird die Woche wieder in ihrer Vielfalt mit alten und neuen Gemeinden und Teilnehmenden vom 03.07 bis 07.07 2024 veranstaltet. Wir freuen uns auf euch!

Pessach und Ostern fallen häufig auf einen ähnlichen Zeitraum. Zu Ostern feiern Christ:innen die Auferstehung Jesu – und damit die Befreiung von Sünde und Tod. Die Befreiung aus der Sklaverei ist beim jüdischen Pessach-Fest das Hauptmotiv. Wie feiern Jüdinnen und Juden heute Pessach? Was ist für sie dabei besonders? Darum geht es in diesem Film, der auch offline in Schaufenstern und Gemeinden im Bezirk zu sehen sein wird.

Der Film entstand in Kooperation mit TKVA und Welcome! der Sozdia. 

Treptow-Köpenicker:innen feiern ganz unterschiedliche Feste. Oft bekommen wir davon gar nichts mit, denn sichtbar ist in in unserem Bezirk vor allem das Christentum – und gefeiert wird meist im engsten Freund:innen- und Familienkreis. Alle, die mehr über wichtige religiöse Feiertage erfahren wollen, sind hier richtig!

Am 20. bzw. 21. März begehen einige Treptow-Köpenicker:innen das Neujahrsfest Nouruz. „Nouruz“ oder „Newroz“ bedeutet übersetzt „Neuer Tag“ und es feiert den Beginn des Frühlings zur Tag- und Nachtgleiche. Die Ursprünge von Nouruz liegen im Zoroastrismus, heute wird es aber unabhängig von der Religionszugehörigkeit gefeiert. Offizieller Feiertag ist Nouruz in Afghanistan, Albanien, Aserbaidschan, Indien, Iran, Kasachstan, Kirgistan, Mazedonien, Tadschikistan, Türkei und Turkmenistan. Eigentlich kennt Nouruz aber keine Grenzen: Insgesamt 300 Millionen Menschen weltweit beteiligen sich an den Feierlichkeiten.
Ein wichtiger Bestandteil von Nouruz ist Haft Sin, sieben Elemente, die auf Persisch mit „S“ beginnen und auf ein Tischtuch gelegt werden. Fereshte sagt dazu: „Für Nouruz bereiten wir in Iran einen Tisch mit vielen Gaben vor, den Haft Sin. Dazu gehören ein Buch, Gras, Fisch, ein Apfel, Knoblauch, Essig und Münzen. Wir feiern das Fest mit der Familie und Freund:innen.“

Am 5. April feierten Juden:Jüdinnen den Seder-Abend, mit dem das Pessach-Fest beginnt. Pessach gehört zu den wichtigsten jüdischen Festen. Es erinnert an die Befreiung der Israelit:innen aus der ägyptischen Sklaverei vor über 3000 Jahren. Der Seder-Abend folgt einer genau festgelegten Ordnung („Seder“). Ein Teil des Seder-Abends ist ein festliches Mahl. Vor und während des Essens wird die Haggada, die Erzählung vom Auszug der Israelit:innen aus Ägypten, gelesen. Auf dem Tisch steht dabei der Seder-Teller, auf dem jede Speise eine symbolische Bedeutung hat. Am Seder-Abend wird die Geschichte von Pessach erfahrbar gemacht und von Generation zu Generation weitergegeben.
Weil die Israelit:innen damals in Eile aufbrechen mussten, hatten sie keine Zeit, ihren Brotteig zu säuern. In Erinnerung daran werden zu Pessach eine Woche lang Matzen – dünne, ungesäuerte Brotfladen – gegessen.
Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, wie Juden:Jüdinnen in Treptow-Köpenick Pessach feiern und was ihnen das Fest bedeutet, schaut euch das Video „Was ist Pessach für mich? Jüdische Stimmen von heute vor Ort“ an.
Allen, die Pessach feiern, wünschen wir: Pesach Sameach!

Ein zentrales Fest im Christentum wurde im April gefeiert: Ostern! Christ:innen glauben, dass Jesus Christus für ihre Sünden gekreuzigt wurde und wiederauferstanden ist. Zu Ostern wird die Auferstehung Jesu gefeiert und damit auch die Befreiung von Sünde und Tod. Mit dem Beginn des Osterfests endet die christliche Fastenzeit. Für orthodoxe Christ:innen beginnt Ostern erst Anfang Mai. Viele Treptow-Köpenicker:innen feiern Ostern mit der Suche nach Ostereiern und Schokolade. Einige Bräuche, die mit Ostern verbunden werden, wurden aus anderen Traditionen übernommen – so galt zum Beispiel das Osterei schon in vorchristlicher Zeit als Symbol für das Leben. Weil Jesus Jude war und seine Hinrichtung und Auferstehung laut der Bibel während des Pessach-Festes stattfanden, fallen die beiden Feste auf einen ähnlichen Zeitraum. In vielen Sprachen findet sich der Ursprung des Festes in seinem Namen wieder: So heißt Ostern etwa auf Türkisch Paskalya, auf Albanisch pashkët und auf Schwedisch påsk.

Allen, die es feiern, wünschen wir frohe Ostern!

Vaisakhi feiern Sikhs jährlich am 13. oder 14. April. Es geht auf die Gründung der Khalsa, der Gemeinschaft der Sikhs, im Jahr 1699 zurück. Vaisakhi wird aber auch von Hindus als Anfang eines neuen Jahres und eines neuen Erntezyklus begangen. Die Khalsa waren Kämpfer, die für religiöse Freiheit eintraten und das Kastensystem im Sikhismus abschufen. Schon im Morgengrauen beginnen die Feierlichkeiten zu Vaisakhi. In Prozessionen ziehen Sikhs im Punjab mit Blumen und Geschenken in ihre Gebetsstätte. Außerhalb des Punjab lebende Sikhs veranstalten zu Vaisakhi oft große Paraden, versammeln sich und essen gemeinsam.

Allen, die es feiern, wünschen wir ein frohes Fest!

Für orthodoxe Christ:innen endet mit dem heutigen Montag das Osterfest. Das Wort Пасха / Ostern kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Erlösung, Auferstehung“. In den orthodoxen Kirchen – also zum Beispiel der russisch-, serbisch-, griechisch-, äthiopisch- und rumänisch-orthodoxen Kirche – ist die Feier der Auferstehung Jesu das wichtigste Fest des Jahres. Das Osterdatum wird in den orthodoxen Kirchen nach dem julianischen Kalender berechnet. Einige gemeinsame Traditionen gibt es bei den Osterfeierlichkeiten: Zum Beispiel gehören Prozessionen, Gottesdienste und gefärbte Eier für viele Christ:innen zu dem Fest, das häufig mit der Familie gefeiert wird. In vielen orthodox geprägten Ländern ist es Tradition, Ostereier rot zu färben, was das Blut Christi symbolisiert.

Wir wünschen allen, die jetzt Ostern feiern, noch ein frohes Fest!

Am 23.03.2023 beginnt nach dem islamischen Kalender der neunte Monat: Ramadan. Der Fastenmonat Ramadan nimmt im Islam eine besondere Stellung ein. Er erinnert an die Offenbarung des Koran an den Propheten Mohammed. Der Ramadan ist eine Zeit, in der viele Menschen innehalten, Ruhe finden und sich mit ihrem Glauben beschäftigen. Laternen schmücken während des Ramadans die Wohnungen vieler Muslim:innen. Das Fasten im Ramadan gehört zu den fünf Säulen des Islam, den wichtigsten Regeln für Muslim:innen. 30 Tage lang wird tagsüber unter anderem auf Essen, Trinken und Rauchen verzichtet. Nach Sonnenuntergang wird gemeinsam mit Freund:innen und Familie das Fasten gebrochen. Menschen, die körperlich nicht in der Lage sind zu fasten, sind davon ausgenommen: Alle, die schwanger oder krank sind, reisen oder stillen, sind angehalten, das Fasten zu einem anderen Zeitpunkt nachzuholen. Kinder sind vom Fasten befreit.

Ramadan Mubarak, einen gesegneten Ramadan wünschen wir!

Mit dem Ende des neunten Monats Ramadan beginnt das Fest des Fastenbrechens, das Ramadanfest. Nach 30 Tagen des Fastens, des Gebets und der Ruhe danken viele Muslim:innen Allah für diese Zeit und es wird mit leckerem Essen gefeiert, das manchmal schon tagelang vorbereitet wurde. Viele Muslim:innen gehen an diesem Tag in die Moschee und tragen ihre beste Kleidung. Nach dem Festtaggebet wird meist gemeinsam mit der Familie gefeiert.

Für Mahboba ist Eide Fitr, das Fest des Fastenbrechens, „ein Feiertag mit Stolz auf Bewältigung des Fastenmonats und Freude auf Reinheit, die man durch Gebete erzielt hat. Außerdem ist der Tag für mich ein schönes Beisammensein, viel Lachen und selbstgebackene Plätzchen und Süßigkeiten naschen”. 

Das insgesamt dreitägige Fest ist eines der wichtigsten im Islam.

Allen Muslim:innen wünschen wir ein schönes und gesegnetes Fest!

Ihr wollt mehr darüber wissen, wie Muslim:innen in Treptow-Köpenick Ramadan erleben? Schaut euch die Videos dazu hier an:

Christi Himmelfahrt wird jedes Jahr 39 Tage nach Ostersonntag gefeiert. An Ostern gedenken Christ:innen der Auferstehung Jesu von den Toten, zu Christi Himmelfahrt der Auffahrt Jesu in den Himmel. Nach dem christlichen Glauben sind Menschen im Himmel in Gemeinschaft mit Gott. Christ:innen versuchen, nach Jesu Vorbild der Nächstenliebe zu leben und damit in seine Fußstapfen zu treten.

Für Hannelore ist Christi Himmelfahrt wesentlicher Bestandteil des christlichen Glaubens. Es bedeutet für sie “das Ende des Erdenlebens Christi und Beginn seines Wirkens vom Himmel aus, von wo er seine schützenden Arme über uns ausbreiten und Geborgenheit geben kann”.

Allen Christ:innen wünschen wir, trotz des regnerischen Wetters, einen schönen Himmelfahrtstag! 

Das jüdische Fest Schawuot erinnert an die Gabe der Thora mit den zehn Geboten. Die Thora ist der erste Teil des Tanach, der Heiligen Schrift der Juden:Jüdinnen. Laut jüdischem Glauben hat Gott mit dem Volk Israel einen Bund geschlossen, der ebenfalls mit Schawuot gefeiert wird.

Im Judentum werden drei Ernte- und Wallfahrtsfeste begangen: Pessach, Schawuot und Sukkot. Schawuot, das auch „Wochenfest” genannt wird, findet sieben Wochen (50 Tage) nach dem Pessach-Fest statt.

Für Josh ist Schawuot „ein Fest des Lernens, die ganze Nacht hindurch. Das Zelebrieren der Gabe der Thora ist ein Prozess, der niemals endet. Die Tradition zu empfangen und sie zu erneuern, darum geht es”. Zu Schawuot ist es Brauch, süße Milchspeisen zu essen.

Allen Juden:Jüdinnen wünschen wir: Chag Schawuot sameach!

Das Wort „Pfingsten” kommt vom griechischen πεντηκοστὴ ἡμέρα, was „fünfzigster Tag” bedeutet. Pfingstsonntag wird 50 Tage nach Ostern gefeiert. Das Fest beruht auf der Apostelgeschichte in der Bibel, nach der zum jüdischen Fest Schawuot der Geist Gottes auf die Freund:innen Jesu herabkam. Der Erzählung nach konnten die Jünger:innen danach die Geschichte von Jesu Leben, Kreuzigung und Auferstehung so erzählen, dass sie den Leuten in ihrer eigenen Sprache verständlich war.

In einigen christlichen Gemeinden finden zu Pfingsten besonders viele Taufen statt, zu denen neue Mitglieder in die Gemeinschaft aufgenommen werden.

Oft blühen rund um Pfingsten Pfingstrosen, die ihren Namen durch das Fest erhalten haben.

Für Thomas ist Pfingsten „die Erinnerung daran, dass Gott uns niemals allein lässt, sondern uns immer wieder mit seiner Geistkraft erfüllen will”.

Frohe Pfingsten und schöne Feiertage wünschen wir!

Der „Tag von Arafat” leitet das Opferfest (Eid al Adha) ein. Das viertägige Fest ist das höchste im Islam. 
Im Koran steht, dass Gott dem Propheten Ibrahim befohlen hat, auf einem Berg seinen Sohn zu opfern. Als Ibrahim das Messer anlegte, verschonte Gott Ibrahims Sohn und ließ ihn stattdessen einen Widder opfern. Damit hat Ibrahim eine göttliche Probe bestanden. 
Noch heute schlachten einige Muslim:innen in Gedenken daran jedes Jahr ein Tier zum Opferfest. Das Fleisch wird mit Bekannten und Verwandten, aber auch mit weniger wohlhabenden und bedürftigen Menschen geteilt. Kinder bekommen zum Opferfest Geschenke.
Für viele Muslim:innen ist Eid al Adha der Höhepunkt der Haddsch, der großen Pilgerfahrt nach Mekka. Die Haddsch ist die letzte der fünf Säulen des Islam, der wichtigsten Regeln für Muslim:innen.

Ein gesegnetes Opferfest wünschen wir allen, die es feiern!

Sie haben Interesse an einer Zusammenarbeit oder wollen mehr über unsere Aktionen erfahren? Schreiben Sie gerne eine E-Mail an

baldorj@kommunale-oekumene.de.

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